Kommentar zur 44. SMM 2012/13


1. Landesmeister Gröden
Eine geschlossene Mannschaftsleistung, der Einsatz von nur acht Spielern, die erforderliche Ausdauer, der gemeinsame Wille zum Erfolg und das notwendige
Glück, all dies haben der ersten Grödner Mannschaft erlaubt, mit 20 Mannschafts- und 47,5 Brettpunkten den Landesmeistertitel zu verteidigen. Dieser Titel ist für
den Schachclub Gröden gleichzeitig der vierte in den letzten fünf Jahren und der 16-te insgesamt. Zehn Runden hintereinander lag Naturns an erster Stelle, in der
elften und letzten gelang Gröden das Überholmanöver auf der Zielgeraden. So knapp wie selten war der Vorsprung zum Zweitplatzierten Naturns, ein einziger
Brettpunkt! Die direkte Begegnung mit den Vinschgern, bei welcher Martin Oberrauch schmerzlich vermisst wurde, ging zwar (auch selbstverschuldet)
verloren, die anderen zehn Spiele konnte Gröden jedoch allesamt gewinnen, während Naturns zwei Unentschieden gegen Richter/Lask Bozen I und Gries Bozen
hinnehmen musste, was letztlich entscheidend war. Folgende Schachspieler wirkten an diesem Sieg mit (in der Reihenfolge der Bretter): Rainer Demetz 8 aus 11,
Ruben Bernardi 7,5 aus 11, Stefan Moroder 9,5 aus 10, Martin Oberrauch 4 aus 4, Thomas Moroder 8,5 aus 11, Franz Prinoth 5,5 aus 11, Christian Grossi 3,5 aus 6
und Klaus Knottner 1 aus 2. Der Jüngste davon wurde während der Meisterschaft 32 Jahre alt, der Älteste hingegen schon 76 Jahre. Man kann also beileibe nicht von
einer jungen Mannschaft reden, was vielleicht deren Leistung sogar noch wertvoller erscheinen lässt!


2. Vizelandesmeister Naturns I
Natürlich war es bitter, im letzten Moment die Führung abgeben zu müssen. Mit 20 Mannschafts- und 46,5 Brettpunkten verblieb Naturns nur der undankbare zweite
Platz. Trotz Verstärkung durch den einzigen IM Josko Mukic, Andrea La Manna aus Trient und den Jugendspieler Jonas Fox aus Bozen wurde das Ziel
Landesmeistertitel denkbar knapp verfehlt. Kann es eventuell auch daran liegen, dass diese Mannschaft noch nicht so eingespielt war, wie es für so ein Vorhaben
notwendig gewesen wäre? Hervorragend in Szene setzten sich Hans Unterthurner mit 10 aus 11 und Norbert Nägele gar mit dem 100%-Ergebnis von 10 aus 10!


3. Kaltern/Tramin
Gute Drittplatzierte wurde die Spielgemeinschaft von Kaltern und Tramin mit 18 Mannschafts- und 41 Brettpunkten. Bis zum Schluss war auch sie Anwärterin auf
den Landesmeistertitel. Nur die Begegnungen mit Gröden (beinahe in Bestbesetzung) und Naturns (ersatzgeschwächt) gingen verloren. Allerdings machte
sich das mehrmalige Fehlen des Spitzenspielers FM Alexander Bertagnolli bemerkbar. Eine ausgezeichnete Leistung bot wieder einmal Nicholas Paltrinieri
mit 9 aus 11. Aber auch die Ergebnisse von Elmar Thaler mit 7 aus 8 und Giovanni Dallaglio mit 7,5 aus 9 können sich sehen lassen.


4. Gries Bozen
Den undankbaren vierten Platz nahm Gries Bozen mit 15 Mannschafts- und 41,5 Brettpunkten ein. Eine derart ausgeglichene Mannschaft, mit einem Elo-
Durchschnitt von über 2000 (!), zwei stetig stärker werdenden Jugendspielern und einer Reserve wie Diego Fongarolli mit fast 1900 Elo würde sich allerdings viel
mehr verdienen. Das Unentschieden gegen Naturns, mit 3 Punkten auf den ersten vier Brettern, beweist, dass die Grieser allemal mit den Besten mithalten könnten.
Andre Spornberger mit 7,5 aus 11 und Massimo Zammarchi mit 7 aus 8 stachen mit ihren Leistungen hervor.


5. Brixen-Milland
Platz 5 für Brixen-Milland mit 15 Mannschafts- und 38,5 Brettpunkten ist keine Überraschung. In insgesamt acht Begegnungen konnte die Stammmannschaft
antreten, bei welcher Daniel Brenninger mit 8 aus 10 am meisten glänzte. Knappe Niederlagen gegen Naturns (wo ein Unentschieden durchaus möglich gewesen
wäre) und Kaltern/Tramin verhinderten eine bessere Platzierung.

6. Richter/Lask Bozen I
Für den Landesmeister der Jahre 2004 und 2011 ist der 6. Rang mit 12 Mannschafts- und 36 Brettpunkten gar nicht zufrieden stellend. Die bekannten
Personalprobleme, zumal nach dem Abgang von Giuseppe Voltolini, konnten auch dieses Jahr nicht gelöst werden. Die beste Aufstellung konnte nur ein einziges Mal
antreten. Bei der Begegnung mit Naturns wurde zwar ein ehrenvolles Unentschieden erzielt, auf Brett 6 konnte jedoch kein ebenbürtiger Gegner für
Norbert Nägele aufgeboten werden. Am ehesten kann die Leistung der Legionäre Stefano Moncher und Maurizio Bevilacqua, beide mit 6 aus 9, hervorgehoben werden.

7. Klausen
10 Mannschafts- und 34,5 Brettpunkten ergaben für Klausen den 7. Platz. Schmerzlich vermisst man den Beitrag von Karl Schrott, dessen Einsatz so manche
Begegnung wohl zu Gunsten der Dürerstädter entschieden hätte. Wie gewohnt hervorragend war die Leistung des Spitzenspielers FM Gerd Schacher mit 8,5 aus
11. Auch die 7 aus 11 des Jugendspielers Michael Seebacher sind nennenswert.


8. Ehrenburg
Der 8. Rang von Ehrenburg mit 9 Mannschafts- und 30 Brettpunkten ist angesichts der gemeldeten Spieler als enttäuschend zu bewerten. Die vielen österreichischen
Legionäre hätten eine bessere Platzierung erwarten lassen. Der beste Punktesammler war Rainer Babinetz mit 6 aus 8. Ein Kuriosum am Rande: drei
Spieler kamen jeweils drei Mal zum Einsatz und erzielten eine 100%-ige Punkteausbeute: Christian Hengl, Gerhad Steger und Renè Mairhofer.


9. Naturns II
Mit 5 Mannschafts- und 19 Brettpunkten wurde der Verbleib der zweiten Mannschaft aus Naturns in der A-Liga gesichert, wobei allerdings erst der Sieg in
der letzten Runde gegen Passeier den Klassenerhalt garantierte. Im Verhältnis die meisten Punkte holte Christoph Pichler mit 3,5 aus 6.


10. Passeier
Den 10. und somit letzten Platz für ein weiteres Jahr in der A-Liga erkämpfte sich Passeier mit 4 Mannschafts- und 23 Brettpunkten dank der direkten Begegnung mit
Arci Bozen, das exakt gleich viele Punkte erzielte, jedoch gegen Passeier denkbar knapp unterlag. Prozentual die meisten Punkte erzielte Günther Fauster mit 4 aus 8.


11. und Absteiger Arci Bozen
Bitter und enttäuschend ist der Abstieg von Arci Bozen in die B-Liga mit 4 Mannschafts- und 23 Brettpunkten, gerade anlässlich des 30-jährigen Bestehens
dieses Vereins. Toni Preziuso war mit 3 aus 5 der stärkste Spieler.


12. und Absteiger Richter/Lask Bozen II
Keinen einzigen Mannschafts- und 15,5 Brettpunkte erzielte die zweiten Mannschaft der Spielgemeinschaft Richter/Lask Bozen. Überzeugen konnte am
meisten Sergio Bonseri mit 3 aus 5.