KOMMENTAR ZUR 40. SÜDTIROLER MANNSCHAFTSMEISTERSCHAFT 2008/09
von Rainer Demetz
Die Einführung der gemeinsamen Finalrunde der A-Liga und dann auch der B-Liga durch den SSB hat sich von Jahr zu Jahr immer mehr als Glückstreffer erwiesen.
Die spannungsgeladenen letzten Runden der vergangenen Meisterschaften hatten es wahrlich in sich!
Freilich war und ist damit eine Menge Arbeit verbunden, sowohl für den veranstaltenden Verein, als auch für den Südtiroler Schachbund, denen hiermit ein besonderer Dank aus-gesprochen wird.
Dieses Jahr hat sich der Schachclub Deutschnofen für die Ausrichtung des Finales am 4. April 2009 bereit gestellt. Über die vorzügliche Organisation gebührt den Hausherren das Lob aller Beteiligten.
Nun zum eigentlichen Sportsgeschehen.
Wie es der Pressereferent des SSB, Martin Kowalczyk, treffend ausgedrückt hat, ist es Gröden am Schlusstag gelungen, Naturns, wie bei einem Radrennen, auf den letzten hundert Metern einzuholen und zu überholen.
Selbstverständlich bedurfte es dabei der tatkräftigen Hilfe der Brixner Mannschaft, die mit bemerkenswertem Einsatz den Spitzenreiter Naturns mit 4 : 2 besiegte und somit der Spiel-gemeinschaft Bruneck/Brixen den dritten Platz sicherte und Gröden zum Meister machte.
Die Vorarbeit dazu leistete schon Klausen mit dem 3 : 3 Unentschieden gegen Naturns in der vorletzten Runde.
Allerdings war es auch Klausen, das als einzige Mannschaft in der 2. Runde Gröden mit 3,5 : 2,5 besiegte und so den Weg für den unvollendeten Durchmarsch der Naturnser ebnete.
Wie dem auch sei: am Ende zählen die Punkte, unabhängig in welcher Reihenfolge sie erzielt wurden.
GRÖDEN
Nach einer Durststrecke von sechs Jahren – während welcher man dreimal mit dem Vizemeistertitel vorliebnehmen musste, zweimal den dritten Rang und letztes Jahr den vierten Platz erreichte – ist es dem Schachclub Gröden wieder gelungen, den Landesmeistertitel, den insgesamt 13. seiner Vereinsgeschichte, zu erobern.
Dass Gröden ein würdiger Meister ist, wird von vielen Schachfreunden bestätigt und kann kaum angezweifelt werden.
In der Tat haben die Ladiner 19 Mannschaftspunkte und insgesamt 47 Brettpunkte gesammelt.
Neun Spieler sind am Erfolg konkret beteiligt gewesen: Martin Oberrauch (1,5 aus 4), Stefan Moroder (6,5 aus 10), Ruben Bernardi (6,5 aus 10), Rainer Demetz (10 aus 11), Thomas Moroder (7,5 aus 10), Christian Grossi (5 aus 8), Franz Prinoth (7,5 aus 10), Herbert Grossrubatscher (1,5 aus 2) und Milan Pocuca (1 aus 1).
Ein Beweis, dass diesmal die Aufstellung der Grödner Mannschaft gelungen ist und wirklich alle Spieler an der Erringung des Meistertitels wesentlichen Anteil haben.
Hervorzuheben ist allerdings die Leistung von Franz Prinoth – Jahrgang 1937 (!) und in den 60-er-Jahren des vorigen Jahrhunderts einer der besten Südtiroler Schachspieler – der mit seinen 72 Jahren wie ein Löwe gekämpft und 75% der Punkte errungen hat.
Der Meistertitel wird dem allzu früh verstorbenen Franz Schrott gewidmet, der damit seine helle Freude gehabt hätte.
NATURNS
Natürlich stand den Naturnser Spielern die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, denn bitter ist es, die lange Tabellenführung gerade am letzten Tag abgeben zu müssen. Die Nervosität am Schlusstag war geradezu greifbar. Wenn voriges Jahr Ehrenburg zum Stolperstein geworden war, so wurde es dieses Jahr eine rein Brixner Mannschaft.
Dessen ungeachtet ist auch der Vizemeistertitel nicht zu verschmähen, zumal am Anfang des Jahres ein Podestrang ins Visier genommen und letztendlich auch erreicht wurde.
18 Mannschaftspunkte und 45 Brettpunkte waren die Ausbeute von Josko Mukic (9,5 aus 11), Stefano Bonagura (8 aus 11), Hans Unterthurner (6,5 aus 10), Hanspeter Kaserer (5 aus 11), Martin Torggler (6 aus 10), Norbert Nägele (8,5 aus 11), Thomas Gurschler (1 aus 1) und Raimund Nägele (0,5 aus 1).
Wird den Vinschgern in Zukunft mehr Glück beschieden sein?
BRUNECK/BRIXEN
Der dritte Rang für die Spielgemeinschaft Bruneck/Brixen wurde am Schlusstag von einer reinen Eisacktaler Besetzung erkämpft. Dies unterstreicht abermals das Potential dieser Spielgemeinschaft, die ja bekanntlich in den Jahren 2003, 2005 und 2006 drei Meistertitel eingeheimst hatte.
Die ganze Meisterschaft hindurch waren zwar sieben Brixner, jedoch nur zwei Brunecker im Einsatz.
Michael Sader (5,5 aus 10), Patrick Moling (7 aus 10), Andreas Peintner (5 aus 9), Kurt Trenkwalder (1,5 aus 4), Daniel Brenninger (7,5 aus 11), Lukas Wisthaler (7 aus 10), Thomas Kofler (6 aus 8), Oswald Kofler (2,5 aus 3) und Helmut Pfeifhofer (0 aus 1) erzielten 16 Mannschaftspunkte und 42 Brettpunkte.
Am Schlusstag der SMM gab es vermehrt Stimmen, die ein Auseinandergehen der beiden Schachclubs Brixen und Bruneck voraussagten. Wird diese geographisch nicht leicht nachvollziehbare Zweckehe noch weiterbestehen können?
GRIES BOZEN
Um 1,5 Brettpunkte wurde der dritte Platz verfehlt. Seit 2004 konnte sich Gries Bozen nicht mehr unter die ersten Drei reihen.
Der vierte Platz mit 16 Mannschaftspunkten und 40,5 Brettpunkten ist für Martin Paulmichl (4,5 aus 11), Maximilian Spornberger (6,5 aus 10), Fritz Prosser (2,5 aus 4), Harald Niederstätter (6 aus 11), Giovanni Benaglia (4,5 aus 6), Diego Fongarolli (8 aus 10), Massimo Zammarchi (4,5 aus 7), Christoph Mair (1 aus 1), André Spornberger (2,5 aus 5) und Peter Spornberger (0,5 aus 1) sicherlich nicht ganz zufriedenstellend.
Ein schwacher Trost mag sein, dass ein Platz vor den Meistern von 2007 und 2008 erzielt wurde.
Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre, wenn Fritz Prosser öfter spielen hätte können...!
TRAMIN/KALTERN I
Dass dem Vorjahresmeister die Titelverteidigung gelingen würde, war von Anfang an eher zu bezweifeln. Dass jedoch am Ende nur der fünfte Platz herausschaute, lag wohl unter den Erwartungen.
Die 14 Mannschaftspunkte und 40,5 Brettpunkte von Alexander Bertagnolli (7 aus 8), Gerhard Bertagnolli (3,5 aus 9), Nicholas Paltrinieri (11 aus 11), Giovanni Dallaglio (4,5 aus 9), Elmar Thaler (4 aus 10), Horst Kerschbaumer (5,5 aus 10), Alex Unterkofler (1 aus 1), Mirko Waldner (1 aus 1), Helmut Enderle (1,5 aus 2), Helmuth Stadler (0,5 aus 2), Manfred Gamper (0,5 aus 1), Sigmund Roner (0,5 aus 1) sind in erster Linie dem ersten und dritten Brett zu verdanken, wobei ganz besonders die Leistung des jungen Nicholas mit einer 100%-Ausbeute aus allen Begegnungen hervorzuheben ist.
KLAUSEN
Dem Meister des Jahres 2007 blieb, trotz Sieg gegen Gröden und Unentschieden gegen Naturns, nur der magere sechste Platz mit 14 Mannschaftspunkten und 39 Brettpunkten.
Gerd Schacher (8 aus 10), Karl Schrott (3,5 aus 4), Reinhard Seebacher (7 aus 11), Ernst Schrott (5 aus 11), Johann Schrott (5 aus 11), Ingenuin Sigmund (7,5 aus 11), Robert Blasbichler (2,5 aus 4), Michael Seebacher (0,5 aus 2) hätten sicherlich mehr herausholen können, wenn das zweite Brett öfters gespielt hätte.
ARCI BOZEN
Mit einer Kluft von fünf Punkten Abstand zum Sechsten kam Arci Bozen auf den siebten Rang, was dennoch eine äußerst zufriedenstellende Platzierung darstellt.
9 Mannschaftspunkte und 28,5 Brettpunkte erreichten Gaetano Rinaldo (3,5 aus 11), Klaus Pichler (2,5 aus 11), Luca D’Ambrosio (6,5 aus 11), Marco Pollana (4,5 aus 11), Fabio Tessarollo (3,5 aus 10), Ranko Adzic (7 aus 10) und Roberto Rizzardi (1 aus 2).
Bemerkenswert dabei ist die mannschaftliche Geschlossenheit.
EHRENBURG
Der achte Platz mit 8 Mannschaftspunkten und 28 Brettpunkten lag für Ehrenburg sicherlich unter den Erwartungen.
Ein konsequenter Einsatz der ersten beiden Bretter hätte wohl leicht einen Sprung nach oben in der Tabelle erlaubt.
Elf Spieler waren im Einsatz: Florian Gatterer (2 aus 4), Christian Hengl (1 aus 1), Matthias Gatterer (6 aus 11), Lino Mairhofer (5 aus 11), Alexander Gruber (4 aus 10), Lukas Pfeifhofer (2,5 aus 3), Tobias Flatscher (0,5 aus 4), Martin Mitterhofer (2,5 aus 8), Alex Messner (1,5 aus 4), René Mairhofer (2,5 aus 6), Hannes Messner (0 aus 1) und Peter Craffonara (0,5 aus 1).
RICHTER/LASK BOZEN
Der neunte Platz von Richter/Lask Bozen mit nur 7 Mannschaftspunkten und 30,5 Brett-punkten ist eindeutig zu wenig. Kaum einer hätte geglaubt, dass das schwache Abschneiden des Vorjahres „übertroffen“ hätte werden können.
Die Aufstellungsnöte dieser Mannschaft – der Meister des Jahres 2004 – sind seit Jahren bekannt. In Bestbesetzung meisterreif, in Notaufstellung beinahe abstiegsgefährdet, dies ist die Bewertung dieser selten homogenen Mannschaft.
Patrick Scharrer (1 aus 2), Stefano Moncher (1 aus 4), Giuseppe Voltolini (6 aus 7), Atto Billio (0 aus 2), Maurizio Bevilacqua (3,5 aus 7), Giuseppe Palmisano (0 aus 3), Gianfranco Rigo (0,5 aus 1), Arturo Giuliano (8 aus 10), Martin Kowalczyk (3 aus 8), Attilio Muscolino (4 aus 8), Sergio Bonseri (1 aus 2), Gaetano Ingannamorte (0,5 aus 1), Ferdinand Hell (1 aus 3), Walter Hermeter (1 aus 2), Rudi Scharrer (0 aus 2), Isabel Scharrer (0 aus 1), Markus Hilpold (0 aus 1) waren die eingesetzten Spieler.
TRAMIN/KALTERN II
Die zweite Mannschaft der Spielgemeinschaft Tramin/Kaltern schlug sich recht wacker und erzielte den zehnten Platz mit 6 Mannschaftspunkten und 23 Brettpunkten.
Dazu haben Alex Unterkofler (2,5 aus 10), Mirko Waldner (4 aus 7), Erich Leimgruber (4 aus 10), Rainer Dibiasi (4,5 aus 10), Armin Sinner (4,5 aus 11), Wilfried Sanin (3 aus 11), Helmut Enderle (0 aus 1), Helmuth Stadler (0 aus 1), Manfred Gamper (0 aus 2) und Renate Kerschbaumer (0,5 aus 1) beigetragen.
ST. MARTIN IN PASSEIER
Das erste Jahr in der A-Liga ist sicherlich nicht schlecht gelaufen, wurden doch 4 Mannschaftspunkte und 19 Brettpunkte erzielt und somit der vorletzte Rang belegt.
Für den Verbleib in der A-Liga reichte es nicht, doch zwei klare Siege gaben Grund zur Freude.
Folgende Spieler wurden eingesetzt: Michael Pichler (3,5 aus 6), Klaus Pirpamer (2,5 aus 6), Günther Fauster (1,5 aus 10), Josef Kofler (2,5 aus 8), Siegfried Kofler (1,5 aus 4), Stefan Pfitscher (1 aus 2), Karl Ennemoser (2 aus 7), Alexander Pfitscher (0 aus 3), Hannes Kofler (1,5 aus 2), Manuel Kofler (1,5 aus 4), Augustin Heel (0,5 aus 6), Max Raich (1 aus 4), Joachim Raich (0 aus 1) und Mathias Lanthaler (0 aus 2).
DEUTSCHNOFEN
Den letzten Platz nahm Deutschnofen ein und zwar mit einem Mannschaftspunkt und 13 Brettpunkten.
Zusammen mit St. Martin in Passeier werden Othmar Gibitz (1 aus 11), Lukas Pichler (0,5 aus 10), Alois Hofer (3 aus 9), Markus Thurner (4 aus 11), Alois Mittermair (0 aus 9), Hubertus Pichler (4 aus 9), Evi Anrather (0,5 aus 4) und Fabian Ebner (0 aus 2) nächstes Jahr wieder in der B-Liga spielen.
- Details
- Geschrieben von Rainer Demetz
- Kategorie: Blog
- Zugriffe: 4086
Rainer Demetz gewinnt internen Wettstreit
von Ruben Bernardi
Nach vier Jahren trug der Schachclub Gröden wieder eine Vereinsmeisterschaft aus, die in der Aula Magna des Kindergartens „La Salieta“ in St. Ulrich stattfand.
Für das 7-rundige im Schweizersystem durchgeführte Turnier meldeten sich erfreulicherweise 22 Spieler und Spielerinnen. Die Bedenkzeit war mit einer Stunde pro Spieler für die ganze Partie relativ knapp bemessen, sodass gar einige Teilnehmer mit erheblichen Zeitnotproblemen konfrontiert wurden. Gespielt wurde im Zeitraum Ende Juli bis Anfang September 2006.
Im Laufe der Meisterschaft kam es zu sehr interessanten Begegnungen. Modusbedingt war es jedoch bei der niedrigen Anzahl der Runden nicht möglich, sämtliche starken Spieler gegeneinander spielen zu lassen, was einige Überraschungen in der Tabelle zur Folge hatte.
Der Kampf um die vordersten Plätze blieb daher bis zur Schlussrunde offen, sodass bei allen möglichen Endergebnissen gar vier verschiedene Spieler den ersten Platz erringen konnten.
Nach kompromisslosem und spannendem Kampf endete das Spitzenduell zwischen Ruben Bernardi und Rainer Demetz nach wechselhaftem Verlauf zu Gunsten des letzteren, der sich nach sieben Runden mit 6,5 Punkten den dritten Meisterschaftstitel nach 1993 und 2002 sicherte.
Der Senior des Turniers, Richard Moroder, behielt überraschenderweise gegen den früheren Spitzenreiter Christian Grossi die Oberhand und verhalf somit seinem Sohn Stefan Moroder (zweifacher Vereinsmeister), welcher den stark aufspielenden Iacun Prugger besiegen und 5,5 Punkte erzielen konnte, zum zweiten Rang, während seinem Gegner mit fünf Punkten der dritte Platz blieb.
Auf den weiteren Rängen folgten, immer mit fünf Punkten, aber schlechterer Buchholzwertung, Ruben Bernardi (bereits vierfacher Vereinsmeister) und Richard Moroder, sowie mit vier Punkten Iacun Prugger, der sich noch vor Milan Pocuca, ebenfalls mit vier Punkten, einreihen konnte und daher bester Jugendspieler wurde.
Nach der Endrunde fand die Preisverteilung statt und alle Teilnehmer hatten, zusätzlich zur Gewissheit, bei einer spannenden Vereinsmeisterschaft mitgespielt zu haben, auch das Gefühl, ein äußerst nützliches Training absolviert zu haben.
Endstand:
- Details
- Geschrieben von Ruben Bernardi
- Kategorie: Blog
- Zugriffe: 2530
- Details
- Geschrieben von Super User
- Kategorie: Blog
- Zugriffe: 4150